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Auslandssemester planen: Mit 5 Schritten ans Ziel

Auslandssemester planen

Auslandssemester planen: Mit 5 Schritten ans Ziel

Ein fremdes Land und seine Kultur kennenlernen, internationale Kontakte knüpfen, Freundschaften schließen, Städte erkunden, neue Hobbies ausprobieren und Abenteuer erleben, Fremdsprachen lernen und selbstständiger werden: Die Liste der Gründe, weshalb ein Auslandssemester sich lohnt, ist lang! Und dank ERASMUS, DAAD & Co. ist das Ganze auch noch herrlich unkompliziert. Damit das Semester zur unvergesslichen Erfahrung wird, sollte man sich dennoch genügend Zeit für die Planung nehmen und strukturiert vorgehen. Welches die wichtigsten fünf Schritte sind – und wie Sie diese am besten meistern –  das erläutere ich in diesem Beitrag.

1. Eigene Ziele definieren:

Als allererstes sollten Sie sich fragen: Was möchten Sie in Ihrem Auslandssemester erleben, bzw. erreichen? Wollen Sie zum Beispiel eine bestimmte Stand oder ein Land besser kennenlernen? Oder ist Kultur für Sie zweitrangig – Hauptsache, in der Stadt ist viel los und sie lernen viele Leute kennen? Gibt es eine bestimmte Sprache, die Sie verbessern möchten? Oder einen Kurs, der nur an einigen Universitäten weltweit angeboten wird? Möchten Sie Natur erkunden oder Großstadt-Flair erleben? All dies sind Kriterien, die in Ihre Überlegungen mit einfließen sollten. Schreiben Sie sich am besten alle Punkte auf, die Ihnen wichtig sind. Dann können Sie zum zweiten Schritt übergehen:.

2. Für einen Studienort entscheiden:

Neben Ihren eigenen Wünschen und Vorstellungen gibt es einen weiteren Faktor, den Sie bei der Wahl Ihres Studienortes berücksichtigen sollten: das Kooperationsangebot Ihrer Hochschule. Die meisten Universitäten und Fachhochschulen pflegen Partnerschaften mit internationalen Hochschulen, die eine feste Struktur für den Austausch und finanzielle Förderung bieten. Ein weiterer Vorteil ist, dass die im Ausland belegten Kurse dadurch meist problemlos an der eigenen Hochschule anerkannt werden.

Nehmen Sie sich Ihre Kriterien-Liste vor und gleichen Sie diese mit dem Kooperationsangebot Ihrer Hochschule ab. Wenn eine oder mehrere der Partneruniversitäten Ihren Vorstellungen entsprechen, kann es mit der Bewerbung weitergehen. Falls nichts für Sie dabei ist, besteht auch die Möglichkeit, als „Free Mover“ allein loszuziehen – der Organisationsaufwand ist dann aber deutlich höher. Was Sie in diesem Fall beachten müssen, können Sie in diesem Spiegel-Artikel nachlesen.

3. Mit aussagekräftigem Motivationsschreiben punkten:

Nun geht es an die Bewerbung. Wie der genaue Prozess abläuft und wann Sie welche Dokumente einreichen müssen, erfahren Sie bei dem zuständigen Bereich an Ihrer Hochschule – zum Beispiel dem International Office. Ein Motivationsschreiben ist in der Regel für jede Bewerbung ein fester Bestandteil. Hier gilt es, sich richtig ins Zeug zu legen und überzeugend zu argumentieren, weshalb genau Sie den Studienplatz bekommen sollten. Auf folgende Punkte sollten Sie in Ihrem Motivationsschreiben eingehen:

  • Warum möchten Sie genau an diese Uni? Suchen Sie sich auf der Website der Hochschule die Kurse aus, die Sie gern besuchen würden, und lesen sich die ausführlichen Beschreibungen durch. Anhand dessen können Sie argumentieren, welche Vorteile Ihnen diese Kurse hinsichtlich Ihres Studiums und ihrer beruflichen Ziele bieten. Darüber hinaus können Sie auf weitere Vorteile der Uni, wie zum Beispiel die Ausstattung, bestimmte Forschungseinrichtungen, das Freizeitangebot oder Auszeichnungen eingehen.
  • Warum möchten Sie in diese Stadt bzw. das Land? Hier können Sie zum einen erläutern, aus welchen fachlichen Gründen der Studienort für Sie interessant ist. Stellen Sie zum Beispiel als Wirtschaftswissenschaftler für den Studienort Shanghai Ihre Begeisterung für den starken Wachstumsmarkt in China, und als angehender Französischlehrer für die Uni in Paris Ihr Interesse für die Sprache heraus. Auch über das Fachliche hinaus können Sie Punkte anbringen, die Sie an dem Land oder der Stadt reizen: zum Beispiel die Landschaft, das kulturelle Angebot oder die Atmosphäre.
  • Was bringen Sie mit? Verdeutlichen Sie auch, weshalb Sie den Studienplatz besonders „verdienen“: Zeigen Sie also beispielsweise, wie stark Sie sich im Studium und darüber hinaus engagieren, über welche Sprachkenntnisse Sie bereits verfügen, welche Sprachkurse Sie für das Auslandssemester absolvieren oder wie Sie sich an der AustauschUni einbringen werden.

4. Eine Unterkunft organisieren:

Nachdem Sie eine Zusage erhalten und alle Formalien geklärt haben, sollten Sie sich überlegen, wo Sie im Ausland wohnen möchten. Die Möglichkeiten reichen vom Studentenwohnheim über die WG bis hin zur eigenen Wohnung. Jede dieser Optionen bringt ihre Vorzüge und gegebenenfalls Nachteile mit sich, weshalb Sie im Vorhinein abwägen sollten, worauf Sie Wert legen.

  • Studentenwohnheim: Wohnheime sind in der Regel eine besonders kostengünstige Option. Man kommt schnell mit neuen Leuten in Kontakt, da Wohnzimmer und Küche häufig geteilt werden. Zudem treffen hier Studenten verschiedener Nationalitäten zusammen, wodurch man seine Sprachkenntnisse verbessern und viel über andere Kulturen lernen kann. Man sollte aber darauf gefasst sein, dass es häufig laut werden kann – Wohnheime sind schließlich eine beliebte Party-Location – und die Privatsphäre zum Teil eingeschränkt wird.
  • WG-Zimmer:  Wer in ein WG-Zimmer zieht, sucht sich in der Regel aus, mit wem er zusammen wohnen möchte. Das bietet den Vorteil, dass man sich von Beginn an eine Umgebung schafft, in der man sich wohlfühlt und ein enges Vertrauensverhältnis aufbauen kann. Das WG-Leben bringt aber auch die Pflicht mit sich, Rücksicht zu nehmen und sich anzupassen. Gegebenenfalls wird es auch hier schwierig, sich zurückzuziehen.
  • Eigene Wohnung: Eine Wohnung für sich allein hat den Vorteil des uneingeschränkten Freiraums: Man kann sich so einrichten, wie man möchte, sich frei in der Wohnung bewegen und bei Bedarf jederzeit zurückziehen. Wenn man zentral wohnt, ist man dennoch nicht von anderen abgeschnitten. Trotzdem könnte es anfangs etwas schwieriger werden, Anschluss zu finden, wenn andere bereits vor Semesterstart im Wohnheim Kontakte geknüpft haben. Das ist aber natürlich immer vom Typ abhängig.

Welche Studentenwohnheime es in einer Stadt gibt, können Sie meist über die Website der Uni in Erfahrung bringen – oder per Google. Um ein WG-Zimmer oder eine eigene Wohnung zu finden, suchen Sie am besten über Portale wie WG-Gesucht und Nestpick oder treten in sozialen Netzwerken Gruppen wie „London Flat Share“ bei. Darüber können Sie auch leicht mit anderen Wohnungssuchenden in Kontakt treten und sich gegebenenfalls zu einer neuen WG zusammenschließen. Falls Sie über diese Wege keinen Erfolg haben, können Sie für den Übergang notfalls auch eine Bleibe über Couchsurfing oder Hostelworld mieten.

5. Sprachbarrieren überwinden:

Wer die Landessprache des Studienortes noch nicht – oder nur gebrochen – spricht, sollte sich bemühen, sich im Vorhinein so gut es geht zu verbessern. Belegen Sie zum Beispiel einen Sprachkurs an Ihrer Hochschule oder, wenn es schnell gehen muss, einen (Intensiv-) Kurs an der Volkshochschule. Das ist dann zwar kostenpflichtig, aber es lohnt sich! Selbst, wenn die Uni-Kurse auf Englisch abgehalten werden: Es ist wichtig, sich auch im Alltag verständigen zu können. Eine tolle Möglichkeit ist es auch, sich einen Tandempartner zu suchen, der Muttersprachler ist: zum Beispiel über Portale wie TandemPartners oder soziale Netzwerke. Indem man sich regelmäßig in entspannter Atmosphäre auf einen Kaffee oder ein Picknick trifft, lernt man die Sprache ganz nebenbei – und knüpft vielleicht sogar eine neue Freundschaft.

Auch nach dem Start des Auslandssemesters können und sollten Sie weiter an Ihren Sprachkenntnissen arbeiten: Belegen Sie zum Beispiel einen Aufbaukurs an der Uni und suchen Sie sich auch hier einen Tandempartner. Dieser kann Ihnen die Eingewöhnung erleichtern, den Ort zeigen und gleichzeitig selbst davon profitieren, Ihre Sprache zu lernen: Win-win!

 

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