Übung: Umgang mit Angst

von Ragnhild Struss
Umgang mit Angst
Unsere Coaching-Übung hilft dir, deiner Angst zu begegnen und mit ihr zu arbeiten. Um dir darüber im Klaren zu sein, wie du die Übung gezielt für dich nutzen solltest, ist unser Selbsttest die optimale Vorbereitung. Diesen findest du hier.
Angst verstehen: Bewusstheit schaffen
Bevor Angst bewältigt werden kann, muss sie bewusst wahrgenommen und verstanden werden. Viele Menschen spüren diffuse Unruhe, Stress oder Unsicherheit, ohne diese Gefühle klar einordnen zu können. Deshalb ist der erste Schritt:
- Gefühle wahrnehmen und benennen: Woran spürst du deine Angst? Sitzt sie in einem Körperteil oder merkst du eine Veränderung an deinem Körper? Beschreibe es genau.
- Ursachen analysieren: Handelt es sich um reale Bedrohung (z. B. konkrete Kündigungsgefahr) oder um übersteigerte Erwartungsängste (z. B. Angst, bei einer Präsentation schlecht dazustehen)?
- Gedanken hinterfragen: Was genau glaube ich in diesem Moment? Und ist das wirklich die einzige mögliche Sichtweise? Wie würde eine andere Person, die diese Angst nicht hat, darauf blicken?
Mit diesem Satz kannst du dich beruhigen: „Was ich verstehe, kann ich gestalten.“
Sich mit Angst bewegen: Kleine mutige Schritte
Angst will oft dazu verführen, zu erstarren oder Aufgaben aufzuschieben. Doch emotionale Erleichterung entsteht meist nicht durch Rückzug, sondern durch aktive Bewegung – trotz Angst.
- Minimalen nächsten Schritt definieren: Was wäre eine kleine Handlung, die mich in Richtung meines Ziels bringt, obwohl ich Angst spüre?
- Zeitfenster begrenzen: „Nur 10 Minuten an der Aufgabe arbeiten“ statt „Ich muss alles sofort perfekt schaffen“.
- Akzeptieren, dass Mut sich erst im Tun entfaltet – nicht im Warten auf angstfreie Momente.
Mit diesem Satz, kannst du dich stärken: „Mut ist nicht das Gegenteil von Angst, sondern das bewusste Handeln trotz Angst.“
Ressourcen aktivieren: Unterstützung nutzen
Niemand muss sich Ängsten im Alleingang stellen. Gerade im Arbeitskontext ist es sinnvoll, bewusst innere und äußere Ressourcen zu aktivieren:
- Mentale Ressourcen: Erinnerungen an frühere Erfolge, innere Ermutigungssätze („Ich habe schon andere Herausforderungen gemeistert.“).
- Soziale Ressourcen: Gespräche mit Kolleg*innen, Mentor*innen, Coaches oder Freunden, die unterstützen, normalisieren und Perspektiven erweitern.
- Körperliche Ressourcen: Atemtechniken, Bewegung, Achtsamkeit – um den Körper aus dem Alarmzustand herauszubringen.
Mit diesem Satz sicherst du dich innerlich ab: „Mut wächst im Netz von innerer Stärke und äußerer Unterstützung.“
Mutige Routinen aufbauen: Übung macht Vertrauen
Um den Umgang mit Angst langfristig zu verbessern, hilft es, sich kleine, wiederkehrende Mutmomente in den Arbeitsalltag einzubauen:
- Sich regelmäßig kleinen Herausforderungen stellen: z. B. in Meetings eine Frage stellen, auch wenn Unsicherheit da ist.
- Fehler- oder Lernjournal führen: Täglich oder wöchentlich festhalten: Was habe ich mich trotz Angst getraut? Was habe ich daraus gelernt? Welche Befürchtungen hatte ich und was ist wirklich eingetreten.
- Mut bewusst feiern: Erfolge nicht relativieren („War ja nichts Besonderes“), sondern anerkennen und würdigen. In einem Erfolgsfotoalbum festhalten (das beim Erinnern vorheriger Erfolge hilft).
Mit diesem Satz spendest du dir Zuversicht: „Wer sich regelmäßig mit seiner Angst bewegt, verwandelt sie schrittweise in Vertrauen – in sich und seine Fähigkeiten.“
21.10.2025



