#Nach dem Abi

Wer bin ich, wenn ich alleine bin? Die Macht des Umfelds

Authentizität

Wer bin ich, wenn ich alleine bin? Die Macht des Umfelds

Erst acht Stunden Schule, dann zum Sport und vielleicht noch mit Freunden treffen – zumindest aber per WhatsApp und Instagram auf dem Laufenden bleiben. Vor allem bei Schülern und Abiturienten bestimmen Freunde und Gleichaltrige maßgeblich den Tagesablauf. Diese sogenannte „Peergroup“ begleitet sie immer und überall: offline und online, real und virtuell. Selbst in Momenten, in denen sie vermeintlich alleine sind, etwa auf den Bus warten oder abends im Bett liegen, sind sie es nicht wirklich – denn das Handy ist immer griffbereit. „Always on“ zu sein, lässt wenig Raum für Ruhe und die Frage: Wer bin ich eigentlich, wenn ich alleine bin?

Im Netz – im Vergleich

Vor allem die Mitglieder der Generation Z, die etwa zwischen 1995 und 2010 geboren wurden, sind oft auf ihre Darstellung und Wirkung in den sozialen Netzwerken fokussiert. Ständig damit beschäftigt, ein bestimmtes Bild von sich zu erzeugen und sich mit dem coolen, hippen Umfeld zu messen – Bin ich genauso schön? Gehe ich auf die gleichen Partys? Habe ich genauso viel Spaß? –, gerät das eigentliche, authentische Ich manchmal etwas weiter in den Hintergrund.

Doch genau darum geht es: um Authentizität. Darum, seinen inneren Kern zu finden. Wäre ich in einem anderen Umfeld genauso? Würde ich dieselben Klamotten tragen und das gleiche Fitnessstudio besuchen? Oder würde ich vielleicht eher einen Teamsport ausprobieren? Anders gefragt: Gibt es eine Diskrepanz zwischen meiner „virtuellen“ und meiner „echten“ Persönlichkeit? Und wie finde ich mehr zu mir selbst?

Mut zur Konfrontation

Ihren eigenen Kern finden Sie nur dann, wenn Sie den Mut aufbringen, sich selbst zu begegnen. Ich empfehle daher jedem, sich Zeit für diese Innenschau zu nehmen. Das muss nicht jeden Tag sein – einmal pro Woche eine halbe Stunde „me-time“ im Kalender einzutragen kann bereits ausreichen. Nehmen Sie sich dann bewusst eine Auszeit von Instagram & Co. und stellen Sie sich zum Beispiel folgende Fragen: „Was kann ich besonders gut? Was fällt mir leicht? Was mag ich an mir selbst? Was kann ich nicht so gut? Was versuche ich auszublenden oder zu verstecken? Wofür stehe ich? Was ist mir wichtig?“

Hilfreich ist es auch, Freunde und Bekannte direkt zu befragen, wie man auf sie wirkt, was sie an einem mögen und was nicht. Das kostet beide Seiten zwar vermutlich erstmal Überwindung – denn nicht nur Mobbing fällt im Internet leichter, sondern auch, einem Freund die ehrliche Meinung über ihn zu sagen –, aber es lohnt sich. Sie entwickeln ein besseres Verständnis für Ihr Fremdbild und können dieses mit Ihrem Selbstbild abgleichen. Je mehr sich beides deckt, desto authentischer sind Sie. Besteht hingegen eine hohe Diskrepanz, sollten Sie reflektieren, wo diese herrührt. Und damit wären wir wieder bei der Konfrontation mit sich selbst. Hinterfragen Sie, was Sie eigentlich nur tun, weil „jeder das macht“, und was Sie wirklich selbst wollen.

Besonders effektiv ist es, seine Gedanken zu all diesen Fragen aufzuschreiben. Nicht digital, sondern mit Stift und Papier. Arbeiten Sie mit Mindmaps oder führen Sie eine Form von Tagebuch, um den Prozess der Innenschau zu intensivieren. Oft merkt man gerade durch das Aufschreiben, dass man sich immer wieder ähnliche Gedanken macht. Doch Papier ist geduldig: Bestenfalls bleibt es nicht bei den aufgeschriebenen Gedanken, sondern Sie leiten daraus konkrete To-dos ab, die Sie dann bewusst angehen – und Ihrem authentischen Ich so näherkommen. 

 

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