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Letzte Hürde Bachelorarbeit: Mit diesen Tipps klappt‘s

Student versinkt hinter Bücherstapel

Letzte Hürde Bachelorarbeit: Mit diesen Tipps klappt‘s

Wer am Anfang seiner Bachelorarbeit steht, kennt diese Frage: Wo fange ich bloß an? Gerade diejenigen, die während ihres Studiums vermehrt Klausuren bestehen und keine Hausarbeiten verfassen mussten, müssen sich zunächst damit auseinandersetzen, wie man eine wissenschaftliche Arbeit überhaupt anfertigt. Auch wenn der Start meist große Überwindung kostet, heißt das nicht, dass man sich von der ersten leeren Seite abschrecken lassen sollte. Es gibt viele Tipps, wie man seine Bachelorarbeit produktiv angehen kann.

  • Das Zeitmanagement

Noch bevor Sie mit der eigentlichen Arbeit beginnen, sollten Sie sich dem Zeitmanagement widmen. Ein möglichst früher Start bedeutet auch ausreichend Zeit für die einzelnen Schritte. Da Sie neben ideenreichen Phasen des Schreibens auch weniger produktive Tage erleben werden, ist es sinnvoll, von vornherein einen wöchentlichen Plan festzulegen. So behalten Sie den Überblick über offene  To-dos und können besser einschätzen, wann Sie Ihr Tagesziel erreicht haben und wann eine Nachtschicht wirklich notwendig ist. Die Festlegung dient ausschließlich Ihrer Orientierung: Sie bleiben weiterhin flexibel und können in der Umsetzung bei Bedarf auch von Ihrem Plan abweichen. Dennoch sollten Sie versuchen, möglichst viel Zeit für die Recherchearbeit, das Lesen der Literatur und die Ausarbeitung Ihrer Fragestellung einzuplanen. Ein gutes Zeitmanagement macht sich vor allem zum Ende der Bearbeitungsphase bezahlt – und auch Ihre Freunde werden es Ihnen danken, wenn Sie Ihnen zum Korrekturlesen mehr als einen Tag Zeit einräumen.

  • Der Gutachter als Hauptansprechpartner

Was ich jedem Studenten ans Herz legen kann: Halten Sie von Beginn an engen Kontakt zu Ihrem Gutachter. Durch regelmäßige Treffen und Absprachen wird er über Ihren aktuellen Stand informiert und kann Ihre folgenden Schritte absegnen. Auch bei Recherchefragen kann Ihnen der Gutachter helfen: Meist hat er bereits in der Vorbereitungsphase diverse Literaturtipps für Sie parat und kann Ihnen im Laufe der Zeit zu Ihrer konkreten Fragestellung passende Literatur empfehlen.

  • Die Recherchearbeit

Wenn Sie sich in der Bibliothek noch nicht gut auskennen, wenden Sie sich als erstes an die hilfsbereiten Mitarbeiter vor Ort: Diese können Ihnen bei der ersten Orientierung helfen, Sie bei der Fachzeitschriftenauswahl unterstützen und Ihnen die Onlineadressen für relevante Datenbanken nennen. Eine Datenbank funktioniert in etwa so wie die Online-Suche für den Bibliotheksbestand – mit dem Unterschied, dass die Literatur in der Datenbank bequem online zugänglich ist. Hier finden Sie außerdem besonders aktuelle Aufsätze und wissenschaftliche Beiträge. Eine weitere Recherchemethode besteht in der Nutzung wissenschaftlicher Suchmaschinen wie Google Scholar. Hier sollten Sie aber darauf achten, dass Sie nur zitierfähige Quellen verwenden. Als zitierfähig gelten generell solche Texte, die von wissenschaftlichen Verlagen publiziert und von Wissenschaftlern aus dem jeweiligen Fachbereich verfasst wurden. Außer Frage steht, dass Sie nicht aus Romanen oder Boulevardmagazinen zitieren dürfen – falls Sie aber bei einer Quelle unsicher sein sollten, sichern Sie sich zusätzlich bei Ihrem Dozenten ab, ob er diese in Ihrer Arbeit akzeptiert oder nicht.

Nutzen Sie zu Beginn Ihrer Arbeit all diese Tools, um sich einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand Ihres Themas zu verschaffen.

Kleiner Tipp: Notieren Sie sich immer direkt die Quelle, sobald Sie relevante Informationen für Ihre Arbeit gefunden haben. Das gilt insbesondere für einzelne Textstellen, die Sie zitieren möchten. Anderenfalls wird es am Ende Ihrer Arbeit zu einer zeitraubenden Aufgabe, diese erneut aufzuspüren.

  • Die Struktur: Gliederung, Exposé und Fragestellung

Eine ausformulierte Gliederung, ein Exposé und eine konkrete Fragestellung helfen Ihnen dabei, Ihre Arbeit zu strukturieren. Zu diesem Zeitpunkt sollten Sie bereits Ihr Thema festgelegt und sich einen Überblick über die bestehende Literatur verschafft haben.

Die Gliederung ist nicht nur das Inhaltsverzeichnis Ihrer Arbeit. Sie dient gleichzeitig als roter Faden für den gesamten Text. An ihm können Sie sich „entlanghangeln“: von Einleitung, Theorie- und Hauptteil bis hin zu Ihrem Fazit und der Beantwortung Ihrer Fragestellung. Der erste Entwurf Ihrer Gliederung wird nicht der letzte sein. Bleiben Sie daher flexibel und stellen Sie sich darauf ein, dass Sie im Laufe der Bearbeitung einige Dinge anpassen werden. Die Einleitung und das Fazit sollten Sie erst ganz zum Schluss verfassen: Hierbei handelt es sich schließlich um einen Überblick beziehungsweise eine Zusammenfassung der Textinhalte, die Sie zu diesem Zeitpunkt zum Teil noch gar nicht kennen.

Das Exposé ist eine Art Vorschau auf Ihre wissenschaftliche Arbeit. Dabei wird die Gliederung als Grundlage genutzt, um die einzelnen Schritte der Arbeit zu erklären. Das Exposé ist in der Regel nur eine bis zwei Seiten lang – dies kann jedoch je nach Hochschule, Studienfach und Dozent variieren. Häufig wird ein Exposé vom Gutachter eingefordert: In der ersten Phase der Bearbeitungszeit legen Sie es ihm vor, damit er sich einen ersten Überblick über Ihr Vorgehen verschaffen kann und Sie gemeinsam die nächsten Schritte durchgehen können. Aber auch, wenn es nicht explizit gefordert wird, sollten Sie diesen Arbeitsschritt nicht auslassen. Er wird Ihnen dabei helfen, Ihre Ideen zu sammeln und die Arbeit zu strukturieren  Im Exposé sollten Sie noch nicht auf Einzelheiten eingehen: Fassen Sie stattdessen die Arbeit grob zusammen und zeigen Sie die wissenschaftlichen Methoden auf, anhand derer Sie Ihre Fragestellung beantworten werden.

Ihre Fragestellung sollte kurz und verständlich formuliert werden. Grenzen Sie die Frage so weit wie möglich thematisch ein, sodass sie im Rahmen Ihrer Arbeit auch klar beantwortet werden kann. Platz findet Sie in der Einleitung Ihrer Arbeit, nachdem Sie zum Thema hingeführt haben. Betrachten Sie die Fragestellung als Leitgedanken. Sie findet in jedem Gliederungspunkt Berücksichtigung und verhindert, dass Sie inhaltlich abschweifen. 

  • Andere Abschlussarbeiten als Orientierungshilfe

Ein ganz wichtiger Tipp: Lesen Sie sich, noch bevor Sie selbst mit dem Schreiben beginnen, mindestens eine Handvoll mit „sehr gut“ bewerteter Abschlussarbeiten durch. Auf diese Weise lernen Sie sowohl verschiedene Arten des Aufbaus als auch die Qualität einer sehr guten wissenschaftlichen Arbeit kennen. Es gibt verschiedene Online-Portale, die wissenschaftliche Arbeiten veröffentlichen: z.B. www.grin.com. Aber auch in Bibliotheken werden Haus- und Abschlussarbeiten zur Einsicht zur Verfügung gestellt.

  • Die Formalia und die richtige Zitation

Zuletzt gibt es natürlich auch formale Punkte, die in der Bachelorarbeit zu berücksichtigen sind. Dazu zählen formale Richtlinien, wie zum Beispiel die Schriftart, Schriftgröße und den Zeilenabstand. Informationen hierzu erhalten Sie meist entweder über das Prüfungsamt oder Ihren Gutachter.

Ein weiteres, sehr sensibles Thema betrifft das Plagiieren. Auch wenn es hierfür meist fakultätsintern klare Vorgaben gibt, sollten Sie den gewünschten Zitationsstil immer auch mit ihrem Gutachter absprechen. Dieser wird Ihnen konkrete Vorgaben nennen, die teilweise von den allgemeinen Erwartungen des Fachbereichs abweichen können. Achten Sie immer darauf, welche Art der Quelle zitiert wird, da sich der Stil hier unterscheidet. So wird eine Monografie anders als ein Sammelband oder eine Fachzeitschrift zitiert. Innerhalb der Quellenarten muss der Zitationsstil jedoch gleich bleiben. Das ist zwar eine Feinheit, aber dennoch sehr entscheidend für eine wissenschaftliche Arbeit.

Eine der am häufigsten gestellten Fragen von Studenten lautet: „Wie viele Quellen benötige ich?“ Eine allgemeingültige Faustregel gibt es hierfür nicht, da sich die Angaben von Fachbereich zu Fachbereich zum Teil stark unterscheiden. In jedem Fall sollten alle Quellen, die Sie verwendet haben, im Literaturverzeichnis auftauchen. Nicht weniger, aber auch nicht mehr: Lassen Sie sich nicht dazu verleiten, das Verzeichnis mit Literatur zu füllen, die Sie gar nicht genutzt, geschweige denn gelesen haben.

  • Die passende Umgebung

Worüber Sie sich auch Gedanken machen sollten, ist Ihre Arbeitsumgebung: Wo sind Sie am produktivsten? In der Bibliothek, zu Hause oder im Freien? Am aufgeräumten Schreibtisch oder mitten im kreativen Chaos? Oder können Sie all das nicht mehr sehen? Dann tut Ihnen vielleicht ein Tapetenwechsel gut: Verbringen Sie ein paar Tage oder sogar Wochen an einem anderen Ort. Mieten Sie eine Ferienwohnung oder besuchen Sie einen Freund und arbeiten Sie von dort aus weiter. Häufig werden allein durch die veränderte Umgebung neue Energien und Gedanken frei.

  • „Der Gutachter darf nicht der erste Leser Ihrer Arbeit sein.“

Wenn das Abgabedatum in greifbare Nähe rückt, sollten Sie die verbleibende Bearbeitungszeit nicht bis zum letzten Tag zum Schreiben Ihrer letzten Gliederungspunkte  ausreizen. Planen Sie stattdessen eine großzügige Korrekturzeit ein, in der Ihre Freunde, Familie oder sogar ein Lektor die Arbeit korrigieren können. Eine Faustregel lautet: „Der Gutachter darf nicht der erste Leser Ihrer Arbeit sein.“

Abschließend bleibt zu sagen: Keine Panik! Sie haben es bis hierhin geschafft – nun werden Sie auch noch die letzte Hürde meistern. Wenn Sie am Anfang etwas Zeit in die Planung investieren und sich eine motivierende Umgebung zum Schreiben schaffen, können Sie sich nach und nach über das Abhaken der einzelnen Punkte freuen. Und falls Sie doch mal der Prokrastination verfallen sollten, schauen Sie sich auch diesen Blog-Beitrag an:

3 Tipps, um Prokrastination zu überwinden.

 

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