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Intuition, der Wegweiser aus dem Unbewussten: Wie Sie die Kraft der inneren Weisheit erkennen und nutzen können

Intuition, der Wegweiser aus dem Unbewussten: Wie Sie die Kraft der inneren Weisheit erkennen und nutzen können

Von "Bauchgefühl" bis "sechster Sinn": Es gibt diverse Bezeichnungen für das Phänomen, dass wir manchmal Dinge "einfach wissen". Was genau ist Intuition und wie können wir sie trainieren? Ein Gastbeitrag von Sarah Nalazek.

Hatten Sie schon mal ein ungutes Gefühl bei einer Sache, ohne dass Sie genau hätten sagen können, was Sie stört? Oder haben Sie vielleicht schon mal eine Entscheidung getroffen, die nach Aktenlage, also Sichtung von Fakten und Daten und Abwägung sämtlicher Argumente eigentlich anders ausgefallen wäre? Und hat sich im Nachhinein bestätigt, dass Sie richtig gehandelt haben? Dann sind Sie vermutlich von Ihrer Intuition geleitet worden. Diesem Bauchgefühl, das irgendwie wusste, was das Richtige ist. Aber was genau ist eigentlich Intuition? 

Unter Intuition wird die Masse an gespeicherten Informationen aus unserem Unbewussten verstanden, die sich ganz automatisch zusammenfügen und blitzschnell zu Entscheidungen führen. Man kann sie als eine Art „gefühltes Wissen“ verstehen, das nicht allein auf Fakten und rationalen Gedanken basiert, sondern sich aus der Menge aller Erfahrungen und Erlebnisse zusammensetzt, die wir im Unbewussten gespeichert haben. Deswegen wird die Intuition auch als „Erfahrungswissen“ bezeichnet.

Wir alle haben intuitive Fähigkeiten, die uns jeden Tag unterstützen. Den einen ist das bewusster, sie nutzen die Kraft dieser inneren Weisheit ganz aktiv. Andere wiederum spüren nicht, wo sie von ihrer Intuition geleitet werden und würden vielleicht sogar von sich weisen, dass auch sie intuitiv handeln. Schließlich haftet der Intuition in manchen Kreisen ein Image an, das ihr nicht gerecht wird. Ein Vorurteil, dem man begegnet, wenn man sich mit der Intuition beschäftigt, ist die Vorstellung, sie sei unwissenschaftlich oder irrational – dabei ist auch die psychologische Forschung der Intuition schon lange auf der Spur.

Tatsächlich treffen wir kaum eine Entscheidung, an der nicht auch unsere Intuition beteiligt ist, allerdings passiert das in der Regel unbewusst. Das gilt für kleine Entscheidungen wie die Wahl der Frühstücksmarmelade im Supermarkt genauso wie für die größeren, lebensverändernden Prozesse. Sowohl im Privaten, bei der Partnerwahl oder der Entscheidung, an welchem Ort man lebt, als auch im beruflichen Kontext, bei der Wahl eines Studienfachs oder des nächsten Karriereschritts, ist die Intuition ein wichtiger Wegweiser. Sogar große wirtschaftliche Entscheidungen werden nicht getroffen, ohne dass die Intuition mitbeteiligt ist. Gerade für besonders erfolgreiche Manager*innen gehört es häufig ganz selbstverständlich dazu, dass sie bei ihren Handlungen auch das Bauchgefühl befragen. Um Missverständnisse zu vermeiden: In Kontakt mit seiner Intuition zu sein bedeutet nicht, dass Fakten, wissenschaftliche Erkenntnisse oder andere evaluierbare Daten ignoriert werden, doch die endgültige Entscheidung wird am Ende meist nicht nur aufgrund rationaler Argumente getroffen, sondern eben mithilfe der Intuition.

Um die Intuition überhaupt wahrnehmen zu können, brauchen Sie eine Verbindung zu sich selbst, zu Ihrem Körper und den kleinen Zeichen, mit denen sich die Intuition zeigt. Wer in einem guten Kontakt zu sich und seinem Inneren steht, dem fällt es leichter, seine Intuition zu spüren. Trotzdem, wie genau das aussieht, wie es sich anfühlt, ist schwer greifbar – genau das macht das Phänomen auch so spannend. Man kann nur versuchen zu beschreiben, wie sich die Intuition äußert. Sie zeigt sich zum Beispiel als leise Stimme, eine kurze Eingebung, die plötzlich auftaucht und sich anfühlt, als käme sie aus dem Hintergrund der eigenen Gedanken. Man hält kurz inne und denkt vielleicht: „Genau, das ist es.“ Die Stimme der Intuition kann warnend sein oder lockend, sie schubst uns ganz leicht in die eine oder andere Richtung, ohne dass wir rational begründen könnten, wieso wir uns genau für diese Option und gegen die andere entschieden haben. Oft hört man dann Sätze wie „Ich hatte irgendwie kein gutes Gefühl dabei.“, wenn jemand sich gegen eine objektiv betrachtet günstige Gelegenheit entschieden hat, oder „Ich wusste gleich, dass da etwas nicht stimmt.“. Oder im Positiven eben auch: „Es hat sich von Anfang an richtig angefühlt.“

Ein guter Weg, um die eigene Intuition zu schulen, ist, sich selbst zu beobachten und aus vergangenen Erfahrungen zu lernen. Fragen Sie sich: Wo hatte ich von Anfang an ein Gefühl, das sich später bestätigt hat? Wo hatte ich einen ersten Eindruck, bei dem ich mich getäuscht habe, der sich später in Luft aufgelöst hat? In welcher Situation hatte ich ein Bauchgefühl, das ich übergangen habe und im Nachhinein hat sich bestätigt, dass ich besser darauf vertraut hätte? Und woran habe ich das bemerkt? Durch diese Form der Selbstreflexion kommen Sie Ihrer eigenen Intuition immer mehr auf die Schliche.

Dafür ist es wichtig, nicht nur genau hinzuhören, sondern auch hinzuspüren, in sich und den eigenen Körper. Wer mit allen Sinnen wahrnimmt und immer mal wieder kurz bei sich selbst „eincheckt“, wird mit etwas Übung ein immer besseres Gefühl für Menschen und Situationen bekommen und mit der Zeit immer mehr innere Sicherheit entwickeln. Es entsteht ein Vertrauen in die eigene Wahrnehmung und daraus ergibt sich wiederum eine besondere Form der Freiheit. Denn dann kann man am Ende sicher sein, dass nicht die Umstände oder die Wünsche der anderen einen dazu gebracht haben, diese oder jene Entscheidung zu treffen, sondern dass man selbst es war, der am Steuer saß. Sie selbst haben dann – neben Fakten und Argumenten – auch mithilfe Ihrer Intuition und damit dem gesammelten inneren Wissensschatz die zu diesem Moment beste Entscheidung für sich selbst getroffen. Und das hat zur Folge, dass Sie mit dieser Entscheidung mit großer Wahrscheinlichkeit auch langfristig zufrieden sein werden. Es lohnt sich daher, achtsam sich selbst gegenüber zu sein und auch die leiseren Gefühle wahrzunehmen. Das kann zum Beispiel eine kurze Irritation sein, ein Ziehen in der Magengegend, eine plötzliche Anspannung im Nacken, die sich nicht erklären lässt. All das können Zeichen Ihres Unbewussten sein. Mit etwas Übung können Sie Ihre Intuition trainieren und sie als das nutzen, was sie von Anfang an war: ein innerer Wegweiser, der nur Ihr Bestes will.

Reicht es also, um Ziele zu erreichen und sein Leben sinnvoll zu gestalten, sich entspannt zurückzulehnen und auf sein Bauchgefühl zu vertrauen? Im Gegenteil: Sich Wissen anzueignen, Erfahrungen zu sammeln und stetig dazuzulernen nutzt Ihnen bei der Entwicklung Ihrer intuitiven Fähigkeiten. Je mehr Erfahrung Sie in einem Gebiet haben, desto besser wird auch Ihre Intuition im entsprechenden Bereich ausgebildet sein. Denn in jeder Situation, in der Entscheidungen getroffen werden müssen, verknüpfen Sie – ohne dass Ihnen der Vorgang bewusst ist – sämtliche bisherige Erfahrungen und alles, was Sie auf diesem Gebiet bereits gelernt haben, miteinander zu einem Gefühl, das Ihnen den Weg weist. Und je besser Sie sich auskennen, desto verlässlicher wird Ihr Gefühl. Als Grundlage für wichtige Entscheidungen ist es also sinnvoll, sich in einem Thema gut auszukennen, vorbereitet zu sein und Methoden zu nutzen, die vergleichbare Ergebnisse liefern. Was am Ende tatsächlich entscheidet, ist allerdings oft genau das, was nicht mit Testverfahren messbar ist, sondern was man spüren kann, wenn man in einem guten Kontakt zu sich selbst steht. Es ist vielleicht nicht mit äußeren Argumenten begründbar, aber dafür mit einem tiefen Gefühl aus dem Inneren, und das ist mindestens genauso wertvoll.

Denken Sie vielleicht noch immer ‚Ach, was soll das mit der Intuition, ich bin ein rationaler Mensch, für mich zählen Fakten.‘? Lassen Sie sich nicht täuschen. Weil es natürlich ist, etwas so schwer Fassbarem wie der Intuition erstmal skeptisch gegenüberzustehen, neigen Menschen dazu, im Nachhinein gute Gründe für oder gegen eine Entscheidung zu finden und ihr Handeln damit zu erklären. Und wo der kreative Geist anfängt zu suchen, wird er auch fündig. Es wird immer Argumente geben, die das eigene Gefühl untermauern. Das bedeutet aber nicht, dass diese Argumente Sie zu der Entscheidung veranlasst haben. Der Ursprung des Handelns, das, was die Richtung angegeben hat, lag eben nicht in Fakten und Argumenten, sondern im Gefühl.

 

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