Hamburger Abendblatt | Freitag, 25. Oktober 2013

Eindruck machen auf der Messe

Schauen zur Berufsorientierung helfen bei der Auswahl von Studium oder Lehre. Als nächstes steht die Stuzubi an

Kaum hat für die einen im Oktober das Studium begonnen, darf sich schon der nächste Schülerjahrgang Gedanken über seine Zukunft machen. Anstoß dafür finden angehende Azubis und Studenten auf Messen zur Berufsorientierung: Absolventa, Talent Day, Bewerbertag – und wie sie alle heißen. In Hamburg steht als nächstes die Stuzubi an, am 9. November in der Sporthalle.

Rund 80 Hochschulen und Unternehmen werden dort dabei sein und zeigen, welche Möglichkeiten junge Leute bei ihnen haben. Zum Beispiel dual zu studieren: Das Forschungszentrum Deutsches Elektronen-Synchrotron (Desy) etwa kooperiert mit der HAW Hamburg und der Fachhochschule Wedel und bietet duale Studiengänge in Maschinenbau und Informatik an, wie Jochen Barnstedt, Leiter des Recruitments, erklärt.

Nach dem Abschluss macht Edeka jedem Absolventen ein Jobangebot

Auch die Edeka-Zentrale ist mit einem Personaler-Team auf der Messe dabei. Wirtschaftsinformatik und BWL sind ihre dualen Studienangebote, die sie gemeinsam mit der Nordakademie Elmshorn organisiert. Wer für einen der rund 15 Plätze ausgewählt wurde, kann sich über gute Aussichten freuen. "Wir machen im Anschluss in der Regel jedem Absolventen ein Jobangebot", sagt Martin Scholvin, Personalvorstand der Edeka.

Voraussetzung ist natürlich, gleich auf der Messe einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen. Dafür rät Veronika Latzel, stellvertretende Geschäftsführerin der Karriereberatung Struss und Partner, sich vorzubereiten. Mit Fragen wie: "Welche Aussteller gibt es dort überhaupt, welche interessieren mich am meisten und warum, welche Fragen will ich ihnen stellen?" Am besten, Messebesucher wählen vorab drei Anlaufstellen aus und präparieren sich gezielt für Gespräche mit ihnen. Thematisieren sollten sie bei Hochschulen zum Beispiel NC-Werte und Bewerbungsvoraussetzungen, bei Unternehmen, welche Stärken gefragt sind und in welchen Fächern sie gute Noten brauchen. Auch Karrierechancen sollten angesprochen werden. "Und bei dieser Gelegenheit kann man auch mal persönlich werden und den Gesprächspartner fragen: ,Wie ist denn eigentlich Ihr Weg im Unternehmen gewesen?'"

Am besten kommt es an, wenn man schon über seinen Ansprechpartner Bescheid weiß – zum Beispiel, dass die HafenCity Universität (HCU) eine staatliche Uni ist und nicht, wie viele denken, eine private. Peter Sitt, Veranstaltungsmanager der HCU, findet es aber auch nicht schlimm, wenn erst einmal Basisinfos abgefragt werden wie: "Was kann man denn bei Ihnen studieren?" Schließlich sei die HafenCity Universität nicht so bekannt wie andere Hochschulen Hamburgs. Die Antwort lautet dann: "Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik, Kultur der Petropolen, Stadtplanung und Urban Design."

Auch an ihre Kleidung sollten Messebesucher vorab einen Gedanken verschwenden. Karriereberaterin Latzel empfiehlt für Männer wie Frauen Jeans und Jackett. "Professionell, aber nicht in Anzug oder Kostüm", heißt ihre Losung. Außerdem empfiehlt sie, sich auf der Messe auch einmal von den Freunden abzusetzen – und sich nicht nur bei den Ständen herumzutreiben, an denen es die schicksten Give-aways gibt. "Viele unterschätzen, was so eine Messe ihnen an Mehrwert bieten kann", sagt Latzel. "Das ist eine Riesenchance, sich aus erster Hand zu informieren."

Mit freundlicher Genehmigung von Andrea Pawlik

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